Andere Ungerechtigkeiten – Arbeitszeiten

Lehrer haben 12 Wochen Ferien, die meisten anderen Arbeitnehmer müssen mit 30 Tagen vorsichtig haushalten. Reden wir nicht darüber, dass auch die Quäker hätten studieren und Lehrer werden können; reden wir auch nicht darüber, dass diese Quäker sich dafür freinehmen können, wann ihre Termine das ermöglichen und nicht in Zwangsurlaubszeiten reisen müssen. Es ist unabhängig davon richtig, dass wir in den pädagogischen Berufen Chancen haben, die andere Eltern nicht haben.

WIESO aber wird, statt zu protestieren und Alternativen zu benennen, der Lehrer wieder beschimpft? Wieso muss ich mir meinen Beruf immer wieder und immer wieder – mal aus den einen, mal aus den anderen Gründen – vorwerfen  lassen? Dabei gäbe es doch eine Lösung, eine, die vielleicht auch dazu beitragen würde, der Kinderarmut etwas entgegenzusetzen, weil halbwegs intelligente Menschen sich ausrechnen können, welche NAchteile durch Kinder entstehen.

Wieso kann man nicht gesetzlich dafür sorgen, dass einer der Elternpaare in den Ferienzeiten grundsätzlich ebenfalls frei hat, um die Versorgung der Kinder zu übernehmen?

Ja, das schmeckt dann den Arbeitgebern nicht, aber wenn man das entsprechend steuerlich begünstigt und dafür sorgt, dass den Betrieben nicht nur Nachteile entstehen, wenn sie dann Elternteile mit Versorgungsrecht einstellen, wenn nicht nur Frauen diese Möglichkeit in Anspruch nehmen, sondern auch Männer, dann gäbe es vielleicht Chancengleichheit und eine bessere sowie günstigere Versorgung als durch KiTas. Vielleicht ließe sich das schrittweise einführen, zunächst für alle Alleinerziehenden des Landes.

Prinzipiell müsste man sich überall allerdings fragen, ob nicht noch mehr Lockmittel für Kinderreichtum geschaffen werden müsste:

  • Anerkennung des Erziehungsauftrages als Arbeitszeit mit Lohnausgleich,
  • zusätzliche Vergünstigungen bei entsprechenden Elternkursen,
  • Aufhebung der Steuer auf alle Kinderprodukte,
  • Verbot von Werbung von, mit und für Kinder,
  • steuerliche Aussetzung der Hauptfamilienurlaubszeit für die Familien
  • kostenfreier Zugang für Vereine, Musikschulen, Theaterbereiche und Co – durch Gutscheine an die Familien, deren Einkommen zu gering ist.

Ja, das wäre ein Paradies, wenn die Kosten für die Kinder ob für die schulische oder außerschulische Bildung und Erziehung von der ganzen Nation getragen würden, weil schließlich alle davon provitieren. Bislang ist es eine finanzielle, zeitliche und nervliche „Strafe“, Kinder zu bekommen, die als Erwachsene all jene versorgen sollen, die sich dieser Aufgabe entzogen haben. Lassen wir offen, dass Kinder auch eine Lernaufgabe und Bereicherung sind.

Die Urlaubszeit für die Familien zu ihrer finanziellen und nervlichen Entlastung anzuheben, wäre ein guter erste Schritt.